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Belegeinsicht zur Nebenkostenabrechnung: So finden Sie Fehler und sparen bares Geld!

Na, wieder mal eine Nebenkostenabrechnung im Briefkasten gehabt? Und direkt das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt? Keine Sorge, das kennen viele. Oft schleiche...

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6 Min. Lesezeit
Belegeinsicht zur Nebenkostenabrechnung: So finden Sie Fehler und sparen bares Geld!

Na, wieder mal eine Nebenkostenabrechnung im Briefkasten gehabt? Und direkt das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt? Keine Sorge, das kennen viele. Oft schleichen sich nämlich Fehler ein. Aber du hast das Recht, die Belege einzusehen und so bares Geld zu sparen! Lass uns gemeinsam schauen, wie das geht.

Warum Belegeinsicht so wichtig ist

Eine korrekte Nebenkostenabrechnung ist gar nicht so einfach. Vermieter müssen viele unterschiedliche Kostenpositionen berücksichtigen und richtig auf die einzelnen Mieter verteilen. Da kann schnell mal etwas schiefgehen. Denk nur an falsche Quadratmeterzahlen, fehlerhafte Verteilerschlüssel oder Kosten, die gar nicht umlagefähig sind. Ohne Belegeinsicht tappst du im Dunkeln und zahlst im Zweifel zu viel. Mit der Belegeinsicht hast du die Möglichkeit, die Abrechnung genau unter die Lupe zu nehmen und Fehler aufzudecken.

Dein Recht auf Belegeinsicht: Das steht im Gesetz

Dein Recht auf Belegeinsicht ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert. Als Mieter hast du das Recht, die Originalbelege oder Kopien der Nebenkostenabrechnung einzusehen, um die darin enthaltenen Kosten zu überprüfen. Dieses Recht gilt unabhängig davon, ob du Zweifel an der Richtigkeit der Abrechnung hast oder nicht. Es ist dein gutes Recht, dich selbst von der Korrektheit der Abrechnung zu überzeugen. Du musst deinem Vermieter auch keine Gründe nennen, warum du die Belege einsehen möchtest.

Wie du die Belegeinsicht beantragst

Am besten beantragst du die Belegeinsicht schriftlich bei deinem Vermieter oder der Hausverwaltung. Das hat den Vorteil, dass du einen Nachweis hast, wann du die Einsicht beantragt hast. In deinem Schreiben solltest du konkret angeben, welche Abrechnungsperiode du überprüfen möchtest. Du kannst auch bereits konkrete Kostenpunkte nennen, die dir verdächtig vorkommen.

Ein kurzes Musterschreiben könnte so aussehen:

Betreff: Antrag auf Belegeinsicht Nebenkostenabrechnung für das Jahr…

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Vermieters/der Hausverwaltung],

hiermit beantrage ich die Einsicht in die Belege der Nebenkostenabrechnung für den Abrechnungszeitraum vom [Datum] bis [Datum].

Bitte teilen du mir mit, wann und wo ich die Belege einsehen kann.

Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]

Wo und wann findet die Belegeinsicht statt?

Dein Vermieter muss dir die Belegeinsicht in angemessener Zeit ermöglichen. Das bedeutet, er muss dir einen Termin anbieten, der für dich zumutbar ist. Die Einsicht sollte in den Räumlichkeiten des Vermieters oder der Hausverwaltung stattfinden. In Ausnahmefällen, beispielsweise wenn der Vermieter weit entfernt wohnt, kann er dir die Belege auch in deinen eigenen Räumen zur Verfügung stellen. Du hast auch das Recht, dir Kopien der Belege anzufertigen, musst die Kosten dafür aber in der Regel selbst tragen. Es kann sinnvoll sein, sich vorher zu erkundigen, wie hoch die Kosten für die Kopien sind.

Was du bei der Belegeinsicht beachten solltest

Nimm dir ausreichend Zeit für die Belegeinsicht. Es ist ratsam, die Abrechnung vorher noch einmal in Ruhe durchzusehen und dir Notizen zu machen, welche Kostenpunkte du genauer prüfen möchtest. Du kannst auch einen Freund oder einen Experten mitnehmen, der dich bei der Überprüfung unterstützt. Achte auf folgende Punkte:

  • Sind alle Kosten umlagefähig? Nicht alle Kosten dürfen auf die Mieter umgelegt werden. Verwaltungs- oder Reparaturkosten sind beispielsweise nicht umlagefähig. Die Betriebskostenverordnung (BetrKV) regelt genau, welche Kosten umlagefähig sind.
  • Stimmen die Verteilerschlüssel? Die Kosten müssen nach einem bestimmten Verteilerschlüssel auf die einzelnen Mieter verteilt werden. Üblich sind die Wohnfläche oder die Anzahl der Personen im Haushalt. Überprüfe, ob die Verteilerschlüssel korrekt angewendet wurden.
  • Sind die Rechnungen plausibel? Überprüfe, ob die Rechnungen nachvollziehbar sind und ob die Beträge mit den Angaben in der Abrechnung übereinstimmen. Achte auf Tippfehler, fehlende Angaben oder ungewöhnlich hohe Beträge.
  • Sind die Kosten doppelt berechnet? Manchmal schleichen sich Fehler ein, bei denen Kosten doppelt berechnet werden. Achte darauf, ob einzelne Positionen mehrfach in der Abrechnung auftauchen.

Praxisbeispiel: So findest du Fehler in der Nebenkostenabrechnung

Stell dir vor, du bekommst eine Nebenkostenabrechnung, in der 500 € für Gartenpflege ausgewiesen sind. Du schaust dir die Belege an und entdeckst, dass ein großer Teil der Rechnung auf die Erneuerung des Gartenzauns entfällt. Die Kosten für die Erneuerung des Gartenzauns sind aber keine umlagefähigen Betriebskosten, sondern Instandhaltungskosten, die der Vermieter selbst tragen muss. Du kannst also einen Teil der Kosten für die Gartenpflege beanstanden und deine Nebenkostennachzahlung reduzieren.

Oder nehmen wir an, in deiner Abrechnung werden 200 € für die Wartung der Heizungsanlage ausgewiesen. Bei der Belegeinsicht stellst du fest, dass in der Rechnung auch die Reparatur eines defekten Heizkörpers enthalten ist. Die Reparaturkosten sind aber nicht umlagefähig. Wenn du deinen Vermieter darauf hinweist, kann er die Kosten korrigieren und deine Nachzahlung verringert sich.

Noch ein Beispiel:

KostenpunktAbrechnungBelegeinsichtErgebnis
Müllabfuhr150 €Rechnung über 120 €30 € zu viel berechnet
Hausmeister300 €Rechnung enthält private Arbeiten des VermietersAnteilige Kürzung der Kosten
Versicherung100 €Versicherung für Gebäude, das nicht zum Mietobjekt gehörtKomplette Streichung der Kosten

Tipps und Checkliste für die Belegeinsicht

  • Fristen beachten: Du hast in der Regel zwölf Monate Zeit, um die Nebenkostenabrechnung zu prüfen und Einspruch einzulegen. Versäume diese Frist nicht!
  • Abrechnung prüfen: Schau dir die Abrechnung vor der Belegeinsicht genau an und markiere verdächtige Punkte.
  • Belege anfordern: Fordere alle relevanten Belege an, nicht nur die, die dir verdächtig vorkommen.
  • Zeit nehmen: Plane ausreichend Zeit für die Belegeinsicht ein.
  • Notizen machen: Notiere dir alle Auffälligkeiten und Fehler, die du entdeckst.
  • Hilfe holen: Nimm einen Freund oder einen Experten mit, der dich unterstützt.
  • Einspruch einlegen: Wenn du Fehler entdeckst, lege schriftlich Einspruch gegen die Abrechnung ein.
  • Kopien machen: Fertige Kopien von allen relevanten Belegen an.
Checkliste für häufige Fehler:

  • Sind alle Kosten umlagefähig (BetrKV)?
  • Stimmen die Quadratmeterzahlen?
  • Sind die Verteilerschlüssel korrekt?
  • Sind die Rechnungen plausibel und nachvollziehbar?
  • Sind die Kosten doppelt berechnet?
  • Sind Reparaturkosten in den Betriebskosten enthalten?
  • Sind Verwaltungskosten in den Betriebskosten enthalten?
  • Sind die Heizkosten korrekt berechnet (HeizkostenV)?

Fazit

Die Belegeinsicht zur Nebenkostenabrechnung ist dein gutes Recht und kann dir bares Geld sparen. Nimm dir die Zeit, die Abrechnung und die Belege sorgfältig zu prüfen. Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit kannst du Fehler aufdecken und deine Nebenkostennachzahlung reduzieren. Und denk daran: Fragen kostet nichts! Wenn dir etwas unklar ist, frag deinen Vermieter oder die Hausverwaltung.

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