Recht

Gebäudeversicherung in der Nebenkostenabrechnung: So prüfen Sie die korrekte Berechnung und sparen unnötige Kosten (inkl. BGH-Urteil zur Wohnflächenberechnung)

Klar, hier ist dein Ratgeber-Artikel: Stell dir vor, du öffnest deine Nebenkostenabrechnung und entdeckst einen saftigen Betrag für die Gebäudeversicherung. Autsch! Geht dir das auch so? Viele Mieter...

Mister Check
4 Min. Lesezeit
Gebäudeversicherung in der Nebenkostenabrechnung: So prüfen Sie die korrekte Berechnung und sparen unnötige Kosten (inkl. BGH-Urteil zur Wohnflächenberechnung)

Klar, hier ist dein Ratgeber-Artikel:

Stell dir vor, du öffnest deine Nebenkostenabrechnung und entdeckst einen saftigen Betrag für die Gebäudeversicherung. Autsch! Geht dir das auch so? Viele Mieter zahlen Jahr für Jahr brav, ohne die Abrechnung wirklich zu verstehen. Aber hey, keine Panik! Ich zeige dir, wie du die Gebäudeversicherung in deiner Nebenkostenabrechnung checkst, Fehler entdeckst und bares Geld sparst. Los geht's!

Gebäudeversicherung in der Nebenkostenabrechnung: Was ist das überhaupt?

Die Gebäudeversicherung schützt das Haus, in dem du wohnst, vor Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Klingt wichtig, oder? Ist es auch! Aber: Nicht alles, was dein Vermieter abrechnet, ist auch korrekt. Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen.

Dein Vermieter darf die Kosten der Gebäudeversicherung auf dich umlegen, wenn das im Mietvertrag vereinbart ist. Steht da nichts, musst du die Kosten auch nicht tragen. Also, erster Tipp: Mietvertrag checken!

Umlageschlüssel: Wer zahlt wie viel?

Okay, angenommen die Umlage ist erlaubt. Dann kommt der nächste wichtige Punkt: der Umlageschlüssel. Der Umlageschlüssel legt fest, wie die Kosten der Gebäudeversicherung auf die einzelnen Mieter verteilt werden.

Die gängigsten Umlageschlüssel sind:

  • Wohnfläche: Je größer deine Wohnung, desto mehr zahlst du.
  • Anzahl der Wohneinheiten: Jede Wohnung zahlt den gleichen Betrag.
  • Miteigentumsanteile: Kommt eher bei Eigentumswohnungen vor.
Der im Mietvertrag vereinbarte Umlageschlüssel muss korrekt angewendet werden. Stell dir vor, dein Vermieter rechnet nach Wohnfläche ab, deine Wohnung ist aber kleiner als angegeben – dann zahlst du zu viel!

Wohnfläche: Der Knackpunkt in vielen Abrechnungen

Apropos Wohnfläche: Hier lauert oft der Fehlerteufel! Viele Nebenkostenabrechnungen sind fehlerhaft, weil die Wohnfläche nicht korrekt berechnet wurde. Und jetzt kommt ein wichtiges Stichwort: BGH-Urteil.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in mehreren Urteilen klargestellt, wie die Wohnfläche zu berechnen ist (z.B. BGH, Urteil vom 24.03.2004, Az. VIII ZR 133/03). Kurz gesagt:

  • Balkone, Terrassen und Loggien werden in der Regel nur zu einem Viertel bis zur Hälfte ihrer Fläche angerechnet.
  • Keller- und Dachbodenräume zählen nur zur Wohnfläche, wenn sie wohnlich ausgebaut sind.
  • Schrägen: Flächen mit einer Höhe von unter einem Meter werden gar nicht, Flächen mit einer Höhe zwischen einem und zwei Metern werden zur Hälfte angerechnet.
Praxis-Tipp: Messe deine Wohnung selbst aus und vergleiche deine Berechnung mit den Angaben in deinem Mietvertrag oder der Nebenkostenabrechnung. Weichen die Werte voneinander ab, solltest du deinen Vermieter darauf ansprechen und eine Korrektur der Abrechnung fordern.

⚠️
WichtigWenn die tatsächliche Wohnfläche mehr als 10 Prozent unter der im Mietvertrag angegebenen Fläche liegt, hast du sogar ein Recht auf Mietminderung!

Die Versicherungssumme: Ist sie angemessen?

Die Versicherungssumme sollte dem Wert des Gebäudes entsprechen. Eine zu hohe Versicherungssumme führt zu unnötig hohen Beiträgen, die du dann mitbezahlst.

Was kannst du tun?

  • Frag deinen Vermieter nach den Unterlagen zur Gebäudeversicherung. Du hast ein Recht darauf, diese einzusehen!
  • Vergleiche die Versicherungssumme mit dem Wert vergleichbarer Gebäude in deiner Gegend. Im Internet findest du oft Richtwerte.
  • Sprich mit deinem Vermieter, wenn dir die Versicherungssumme unrealistisch hoch erscheint.

Konkrete Tipps zur Prüfung deiner Nebenkostenabrechnung

Hier sind ein paar konkrete Tipps, die dir bei der Prüfung deiner Nebenkostenabrechnung helfen:

  1. 1.Formale Richtigkeit: Ist die Abrechnung verständlich und nachvollziehbar? Sind alle Posten einzeln aufgeführt?
  2. 2.Mietvertrag: Ist die Umlage der Gebäudeversicherung im Mietvertrag vereinbart? Welcher Umlageschlüssel ist vereinbart?
  3. 3.Wohnfläche: Stimmt die angegebene Wohnfläche mit der tatsächlichen Wohnfläche überein? Beachte die BGH-Urteile zur Wohnflächenberechnung.
  4. 4.Umlageschlüssel: Wurde der vereinbarte Umlageschlüssel korrekt angewendet?
  5. 5.Versicherungssumme: Ist die Versicherungssumme angemessen? Fordere Einsicht in die Versicherungsunterlagen.
  6. 6.Belege: Fordere Belege an, wenn dir etwas unklar ist. Du hast ein Recht auf Einsicht in die Originalbelege!
  7. 7.Fristen: Du hast zwölf Monate Zeit, um die Nebenkostenabrechnung zu prüfen und Einspruch einzulegen. Nach Ablauf dieser Frist kannst du keine Fehler mehr geltend machen.

Was tun, wenn du Fehler entdeckst?

Wenn du Fehler in deiner Nebenkostenabrechnung entdeckst, solltest du schriftlich Widerspruch einlegen. Beschreibe die Fehler genau und fordere deinen Vermieter auf, die Abrechnung zu korrigieren.

⚠️
WichtigAuch wenn du Widerspruch einlegst, musst du den geforderten Betrag zunächst bezahlen. Wenn sich herausstellt, dass die Abrechnung fehlerhaft war, bekommst du das Geld zurück.

Fazit: Augen auf beim Nebenkosten-Check!

Die Gebäudeversicherung in der Nebenkostenabrechnung ist ein wichtiger Posten, den du auf keinen Fall ignorieren solltest. Mit ein wenig Mühe und den richtigen Tipps kannst du Fehler entdecken, unnötige Kosten vermeiden und bares Geld sparen. Also, ran an die Abrechnung und zeig deinem Vermieter, dass du deine Rechte kennst! Viel Erfolg beim Prüfen!

Jetzt deine Nebenkostenabrechnung prüfen

Finde Fehler in deiner Abrechnung – kostenlos und in nur 2 Minuten.

Artikel teilen: